Wunder der Tiefsee

Vom Ader-Oktopus bis zum Zwerg-Seepferdchen: Welche faszinierenden Wesen leben in der Tiefe des Meeres? Entdeckt mit mir die Wunder der Tiefsee!

Ader-Oktopus

Ader-Oktopus
Nick Hobgood / CC BY-SA 3.0

Bei Gefahr unter eine Muschelschale zu flüchten, erfordert keine besondere Intelligenz. Der Ader-Oktopus hingegen plant voraus: Das schlaueste Weichtier der Weltmeere klaubt Muschel- und Kokosnussschalen auf, um sie bei Gefahr zu einer Schutzhütte zusammenzusetzen. Um die Bewegungen seiner acht Fangarme zu koordinieren, verfügt der Kopffüßler in jedem seiner Tentakel über Nervenzellen, die unabhängig vom Gehirn „mitdenken“. Wird ein Arm vom Körper abgetrennt, kann sich dieser noch immer bewegen – und weiter gegen einen Fressfeind kämpfen.

Belugawal

Belugawal
Stan Shebs / CC BY-SA 3.0

„Kanarienvögel der See“ nannten sie die alten Seeleute. So laut piepsten und quietschten die Belugas, dass es selbst durch den hölzernen Rumpf der Segelschiffe zu hören war. Sonst geht es den Meeressäugern eher darum, wenig aufzufallen: Durch ihre helle Färbung sind die Weißwale im Schnee und Eis der Arktis bestens getarnt. Fressfeinde, die in den Tiefen des Meeres lauern, können sie nur schwer von treibenden Eisschollen unterscheiden. Die weiße Tarnfarbe entwickelt sich allerdings erst mit dem Alter: Bei ihrer Geburt sind die Jungtiere noch schiefergrau.

Buckelwal

Buckelwal
Dr. Louis M. Herman / Gemeinfrei

So einen Taucher findet man selten: Für eine halbe Stunde kann der Buckelwal die Luft anhalten, bevor er zurück an die Oberfläche muss. Beim Ausatmen bleibt der Großteil seines pockennarbigen Körpers allerdings im Meer verborgen. Der acht-Tonnen-Koloss trägt seine Nase, ein verschließbares Blasrohr, mitten auf dem Kopf. Äußerst planvoll gehen die Säuger bei der Jagd vor: Als „Hirtenhunde der Tiefsee“ treiben sie Fischschwärme durch aufsteigende Luftbläschen zusammen. Um sich den Magen vollzuschlagen, muss der Wal nur noch nach oben stoßen – und das Maul weit aufreißen.

Dugong

Dugong
Julien Willem / CC BY-SA 3.0

Einer Wiese mit schmackhaftem Seegras kann der Dugong nicht widerstehen. Bis zu 40 Kilo landen pro Tag im Magen der Seekuh, die vornehmlich an den seichten Küsten Australiens beheimatet ist. Wie ihr Namensvetter an Land ernährt sich das Tier ausschließlich von Pflanzen – eine Ausnahme unter den reinen Meeressäugern. Seine Fressorgie muss das friedfertige Wesen mit dem Nilpferdkopf alle zwei Minuten unterbrechen. Zwei Sekunden braucht es, um seine Lungen an der Wasseroberfläche aufzufüllen. Dann geht es zurück in die Tiefe. Zum Grasen, natürlich.

Filament-Teufelsfisch

Filament-Teufelsfisch
Yvesb / CC BY 3.0

Vorsicht, ungenießbar! Wenn der Filament-Teufelsfischseine Schmetterlingsflossen ausbreitet, sendet er klare Warnsignale. Kein anderer Fisch versprüht ein stärkeres Nervengift. Eine unglückliche Begegnung kann selbst für einen Menschen tödlich enden. Weil Teufelsfische äußerst schlechte Schwimmer sind, graben sie sich zur Jagd tief im Sand ein. Einzig ihre Augen, die auf Knochenwülsten weit vom Kopf abstehen, lugen noch hervor. Schwimmt ein unachtsamer Fisch oder Krebs über ihre giftigen Rückenstacheln, springen sie in Sekundenbruchteilen auf, lähmen ihr Opfer und saugen es ein.

Gefleckter Adlerrochen

Gefleckter Adlerrochen
M@nt@r~commonswiki / Gemeinfrei

Unterwasser im freien Flug: So elegant wie ein Adlerrochen durchschwimmt kein anderer Meeresbewohner seinen Lebensraum. Tatsächlich erinnert der wellenförmige Schlag der Brustflossen eher an einen Vogel. Die schnabelförmige Schnauze des Knorpelfisches tut ihr übriges hinzu. Mit ihr pickt das Tier im sandigen Meeresboden nach Muscheln, Schnecken und Krebsen. Gelegentlich zieht es den Kiementräger sogar an die Oberfläche. Doch spätestens, wenn sich sein flunderflacher Körper für einen Moment aus dem Ozean erhebt, wird klar: Wirklich fliegen kann ein Adlerrochen nicht.

Gestreifter Anglerfisch

Gestreifter Anglerfisch
Jens Petersen / CC BY 2.5

Wer sagt, dass Fische immer glatt und glitschig sein müssen? Im Indopazifik lebt ein Exemplar, das durch seine besondere Haarpracht ins Auge sticht: der Gestreifte Anglerfisch. Die Fransen dienen dem Wuschelkopf zur Tarnung auf der Jagd. Oberhalb seiner Stirn trägt er einen beweglichen Rückenflossenstrahl, an dessen Ende eine Köderattrappe hin- und her schwingt. Mit dieser „Angelrute“ lockt der Räuber ahnungslose Beutefische in ihr Verderben. In nur sechs Tausendstel Sekunden hat er seinen Schlund aufgerissen und das Opfer eingesaugt.

Tischkoralle

Tischkoralle
Nhobgood / CC BY-SA 3.0

Im Gegensatz zu ihnen sind die Dinosaurier jung: Korallenpolypen leben seit Jahrhundertmillionen auf dieser Erde – und bleiben dem menschlichen Auge doch verborgen. Denn die winzigen Nesseltierchen bauen ihre steinernen Gärten unter der Wasseroberfläche – zwischen den Wendekreisen, wo sie von einer warmen, aber nährstoffarmen Meeresströmung umspült werden. Ihre typischen Verästelungen bestehen aus Kalk, der von den Nesseltierchen ausgeschieden wird. Obwohl ein Polyp nur wenige Millimeter groß ist, kann eine Kolonie im Laufe ihres Lebens meterlange Strukturen ausbilden.

Große Netzmuräne

Große Netzmuräne
jon hanson / CC BY-SA 2.0

Man könnte meinen, die Große Netzmuräne kriegt ihr Maul nicht voll genug: Immer wieder schnappt der Bewohner des Roten Meeres um sich – und beißt doch ins Leere. Mit einem hungrigen Magen haben diese Kieferbewegungen nichts zu tun. Die Netzmuräne atmet, indem sie sauerstoffreiches Wasser durch ihren Kiemengang pumpt. Den Magen schlägt sich der schwarz gesprenkelte Raubfisch lieber in der Nacht voll. Wenn die Dämmerung hereinbricht, verlässt das drei Meter lange Tier seine Schutzhöhle und schnüffelt nach schlafenden Fischen und Kopffüßlern.

Großer Tümmler

Großer Tümmler
NASA / Gemeinfrei

Er vollführt Pirouetten in der Luft, reitet auf Bugwellen, surft auf dem Bauch und robbt über den Küstenstrand. Kein Zweifel: Der Große Tümmler ist der lebhafteste aller Delfine. Mit ihrer Sprache aus Klicks, Quieken und Pfeifen schaffen es die Meeressäuger sogar, gemeinsame Jagdstrategien auszuklügeln. Obwohl ihre Augen nicht die besten sind, können sie eine Stecknadel aus zehn Metern Entfernung erkennen. Die Tiere stoßen dazu einen Klicklaut aus, der so hoch ist, dass er vom menschlichen Auge nicht mehr wahrgenommen wird. Trifft das Geräusch auf ein Objekt, kann der Delfin aus dem Echo ein Klangbild zusammensetzen.

Halsband-Anemonenfisch

Halsband-Anemonenfisch
Barry Peters / CC BY 2.0

Einen besseren Wachhund könnte sich die Prachtanemone nicht wünschen: Pfeilschnell schießt der Halsband-Anemonenfisch hervor, wenn das Blumentier von einem Raubfisch attackiert wird. Das Verteidigungsbündnis beruht auf Gegenseitigkeit: Zwischen den giftigen Fangarmen der Anemone sind ihre Untermieter vor Fressfeinden geschützt. In dieser Behausung gibt stets ein dominantes Weibchen den Ton an. Stirbt es, kämpfen die verblieben Männchen um den freien Platz – mit überraschenden Folgen: Der Sieger wechselt das Geschlecht und wird zur neuen Anemonen-Königin.

Steinkoralle

Steinkoralle
Toby Hudson / CC BY-SA 3.0

„Myriaden kleine Baumeister, die Tag und Nacht, jahrein, jahraus am Werke sind“. Schon Charles Darwin lobte die Polypen der Steinkoralle – winzige Organismen, die unter Wasser bizarre Welten entstehen lassen. Wer vor den indonesischen Molukken auf Tauchgang geht, wird dieser Faszination leicht erliegen – und betritt gleichzeitig die größten Friedhöfe dieser Erde. Denn nur die Spitze einer Korallenkolonie ist lebendig. Das Riff selbst besteht aus längst verstorbenen Urahnen der Polypen. Die typischen, geweihartigen Strukturen sind ihre Skelette.

(Gelbflecken-)Igelfisch

(Gelbflecken-)Igelfisch
jon hanson / CC BY-SA 2.0

An diesem Stachelball beißt sich so mancher Räuber die Zähne aus: Droht einem Igelfisch Gefahr, bläht er seinen Körper kugelrund auf und spreizt stachelartige Schuppen ab. Möglich wird dies, indem er Wasser in eine seitliche Magenkammer pumpt. Aufgeblasen kann der Riffbewohner ein Vierfaches seines Körperumfangs erreichen. Selbst große Haie und Zackenbarsche können an dieser Kugel ersticken. Ewig können die nächtlichen Jäger aber nicht in ihrer aufgepumpten Form verharren: Als stachelige Kugel kann der Igelfisch keine Beute verdauen.

Napoleon-Lippfisch

Napoleon-Lippfisch
Patryk_Krzyzak / CC BY-SA 3.0

Eine dicke Lippe muss er nicht riskieren – der Napoleon-Lippfisch trägt sie von Geburt an mit sich herum. Gigantisch nehmen sich auch die weiteren Maße des Tieres aus: Manche Exemplare werden zwei Meter lang und bringen über 150 Kilo auf die Waage. Damit zählt der Napoleon zu den größten Korallenfischen überhaupt. In China gilt er sogar als kostspielige Delikatesse: Besonders auf seine fleischigen Lippen haben es die Gourmets abgesehen. Die sollen nicht nur vorzüglich schmecken, sondern auch die männliche Potenz steigern.

Ohrfleck-Röhrenaal

Ohrfleck-Röhrenaal
Gerbil / CC BY-SA 3.0

Ohrfleck-Röhrenaale sind die Stubenhocker der Unterwasserwelt: Selbst zum Futtern bleiben die schlangenartigen Wesen in ihrer Wohnhöhle am Meeresgrund. Die Strömung treibt winzige Planktontierchen an ihren Köpfen vorbei – die Aale müssen nur noch zuschnappen. Um sich dabei nicht in die Quere zu kommen, halten die mitunter tausend Tiere einer Kolonie ausreichend Abstand zueinander. Während der Paarungszeit fechten die Männchen allerdings heftige Droh- und Beißduelle aus – freilich nur gegen Nachbarn, die sie von ihrer Röhre aus erreichen.

Einsiedlerkrebs

Einsiedlerkrebs
National Oceanic and Atmospheric Administration / Gemeinfrei

Ohne Rüstung geht es nicht: Weil ihr Chitinpanzer nicht über das weiche Hinterteil reicht, müssen sich Einsiedlerkrebse anderweitigen Schutz suchen: Leere Schneckenhäuser, Muscheln, selbst weggeworfener Müll dient den Tieren als Wohnstätte. Auf Dauer können die Zehnfüßler aber nicht bleiben: Weil ihr Körper stetig wächst, wird es rasch zu eng im Panzer. Legt ein Krebs sein zu klein gewordenes Haus ab, stehen die neuen Bewohner bereits Schlange – der Größe nach sortiert. Dann beginnt der Wohnungstausch: Jedes Tier übernimmt das Eigenheim des Vordermannes.

Riesenmuschel

Riesenmuschel
Frédéric Ducarme / CC BY-SA 4.0

Kein Kopf, ein einzelner Fuß, Kiemen und Verdauungsorgane verstaut im Eingeweidesack: Eine Riesenmuschel braucht nicht viel, um im Korallenriff zu überleben. Mit bis zu 500 Kilo Lebendgewicht macht der Meeresbewohner seinem Namen alle Ehre. Doch Größe allein reicht nicht aus, um den Gefahren der Tiefsee zu treten. Um der Muschel weichen Kern spannt sich daher eine harte Schale, die die sie bei Gefahr fest verschließt. Weil das Weichtier sogar einen Menschenfuß unter Wasser halten kann, kennt sie der Volksmund noch unter einem anderen Namen: Mördermuschel.

Wurzelmundqualle

Wurzelmundqualle
Mambres / CC BY-SA 4.0

Wie ein leuchtendes Gespenst schwebt die Wurzelmundqualle durch die Weltmeere. So dünn ist die Haut des Nesseltiers, dass selbst ihre Organe hindurch schimmern. Unter Wasser führt das Glibberwesen ein beeindruckendes Doppelleben: Das Licht der Welt erblickt die Qualle als winzige Larve, die sich am Meeresboden festsetzt und zu einem Polypen entwickelt. Nach und nach schnürt dieser Polyp den oberen Körperteil ab und stößt ihn als schirmförmige Schwimmglocke – Meduse genannt – ins Wasser. Erst jetzt kann sich das Tier frei im Wasser bewegen – und mit seinen acht Mundarmen auf Beutejagd gehen.

Suppenschildkröte

Suppenschildkröte
Schuetze77 / CC BY-SA 3.0

Land betritt die Suppenschildkröte nur, wenn sie Eier ablegt oder ein Sonnenbad nimmt. Mit kräftigen Flossen und einem stromlinienförmigen Panzer ist das Reptil bestens für ein Leben in tropischen und subtropischen Gewässern gerüstet. Zur Perfektion fehlen dem Kaltblüter allerdings die Kiemen: Zum Atmen müssen die Tiere an Oberfläche zurück. In der Paarungszeit wird einigen Weibchen dieser Umstand zum Verhängnis: Im Eifer des Gefechts drückt das Männchen seine Partnerin manchmal so lange unter Wasser, dass sie keine Luft mehr bekommt und ertrinkt.

Tigerhai

Tigerhai
Albert Kok / CC BY-SA 3.0

Der Kampf ums Überleben beginnt für den Tigerhai bereits im Mutterleib: Als Fötus verspeist er schwächere Geschwister und unbefruchtete Eier. Auch nach der Geburt ist der Raubfische nicht gerade wählerisch, was seinen Mageninhalt angeht: Der „Bad Boy“ unter den Haien frisst Meeressäuger, Knorpelfische, knackt die Panzer von Meeresschildkröten und lauert jungen Albatrossen auf. Selbst Konservendosen und Autoreifen wurden schon in seinem Magen gefunden. Ein Umstand, der dem Tigerhai einen zweifelhaften Beinamen eingebracht hat: „Müllschlucker der Meere“.

Trompetenkorallen

Trompetenkorallen
domdomegg / CC BY 4.0

Pilze am Meeresgrund? Mitnichten. Bei den schwammigen Gebilden handelt es sich um Trompetenkorallen, die ihr Aussehen einem besonders fleischigen Polypen zu verdanken haben. Millionen winziger Algen bevölkern die Haut dieser Nesseltiere – eine Partnerschaft von beiderseitigem Nutzen: Die Alge spendet dem Polypen Zucker und Sauerstoff und erhält dafür lebenswichtige Nährstoffe. Allerdings gehen Trompetenkorallen auch selbst auf die Jagd: Nachts strecken sie ihre Fangarme aus und greifen nach vorbeiströmendem Plankton.

Walzenseestern

Walzenseestern
Edward Callaghan (edwardcallaghan73) / CC BY 2.0

Wer braucht schon Zähne, wenn er einen ausklappbaren Magen besitzt? Ein Walzenseestern drückt sein Verdauungsorgan bei Bedarf nach außen und stülpt die ätzende Schleimhaut über seine Beute. Ist das Opfer verdaut, saugt es der Stachelhäuter wieder ein. Muscheln verspeist der Seestern sogar im eigenen Haus: Sein flexibler Magen passt durch kleinste Öffnungen in der Schale. Weil vornehmlich unbewegliche Beute und Aas auf dem Speiseplan des Fünfarmers stehen, kann er sich Zeit lassen: Für einen Fußweg von zwölf Metern benötigt der gemächliche Jäger zwei Tage.

Weddellrobbe

Weddellrobbe
John Bortniak / Gemeinfrei

Der Erstkontakt verlief tragisch: Als James Weddell 1823 zum ersten Mal einer Weddellrobbe gegenüberstand, hatte er leichtes Spiel. Auf den Flossengruß des arglosen Tieres folgte ein tödlicher Schuss. Die Robbe konnte es nicht besser wissen: Auf dem Packeis der Antarktis muss der Meeressäuger keine natürlichen Feinde fürchten. Im Wasser sind die Pelzträger vorsichtiger – dort stehen sie auf der Speisekarte des Schwertwals. Im Magen des Raubfischs landen sie indes nur selten: Denn so schwerfällig die Tiere an Land umher tapsen, so wendig bewegen sie sich unter Wasser.

Weißer Hai

Weißer Hai
Terry Goss / CC BY 2.5

Er gilt als Inbegriff des Jägers, dabei ist der Weiße Hai ein ausgesprochener Feigling: Seine Beute greift der Raubfisch stets aus dem Hinterhalt an. Hat der Hai ein Opfer gewittert, schießt er mit bis zu 40 Stundenkilometern empor – schnell genug, um seinen tonnenschweren Körper aus dem Wasser zu katapultieren. Oft ist bereits der erste Biss tödlich. Trotzdem zieht sich der Räuber nach der Attacke zurück. Erst, wenn sich sein Opfer nicht mehr regt – und die empfindliche Kopf- und Bauchpartie des Hais verletzen könnte – beginnt das Festmahl.

Zwerg-Seepferdchen

Zwerg-Seepferdchen
Steve Childs / CC BY 2.0

In den verzweigten Geweihen der Hornkoralle ist das Zwerg-Seepferdchen praktisch unsichtbar: Fressfeinde können die knolligen Tuberkel, die seinen Körper bedecken, nicht von den Korallenpolypen unterscheiden. Das Kinderkriegen ist bei den Zehn-Cent-Stück-kleinen Wesen übrigens Männersache: Das Weibchen spritzt reife Eier in den Brustbeutel des Partners. Einige Wochen später kommen die Jungen zur Welt: Stundenlang krümmt sich das angeschwollene Männchen bei der Geburt, um bis zu 1000 Miniseepferdchen aus seinem Sack zu pressen.


Diese Texte erschienen ursprünglich in diesem, mittlerweile vergriffenen Buch:

Unten im Meer
Unten im Meer
Bei jedem Wetter
Ist es viel netter
Und bietet mehr
Als dieses Land das oben sitzt
Wo jeder schuftet
Und nur schwitzt
Wir schwimmen besser
Hier im Gewässer
Unten im Meer

Sebastian, die Krabbe

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