Sex, Liebe und Zärtlichkeit – in diesen deutschen Podcasts geht’s heiß zu Sache. Mein Sex-Podcast-Tipp #4: Pöse Puben
„Sex im Kongo? Mir ist die demokratische Umgebung viel lieber als die Schwanzgröße!“
In den USA geht es mit „Talk about Gay Sex“ und dem „Gay Sex Cast“ ganz explizit um schwulen Sex, in Deutschland schweifen die „Pösen Puben“ auch schon mal zu Sperma-Tattoos, laktosefreie Milch trinken („schwul!“) und Supermarkt-Fleischkäse ab. „Themen sind da, um kunstvoll umschifft zu werden.“ Dieses Motto haben Jorgo und Holger ganz offenbar von Jan Böhmermann und Olli Schulz übernommen. Und auch sonst fühlen sich die „Pösen Puben“ an wie eine schwule Variante von „Fest & Flauschig“: Den beiden dabei zuzuhören, wie sie über Pornos im Stil der Youtuber ablästern, nicht ganz ernst gemeinte Tipps zum „schöner Onanieren“ geben oder zum Kaffeeklatsch mit Dragqueens und Transmenschen laden, ist für Heteros wie Homos gleichermaßen unterhaltsam.
„Den Bravo-Ratgeber zu Schamhaaren fanden wir so lustig, das mussten wir eine ganze Folge ausdiskutieren.“
Besonderes Ziel ihres Spotts liefert die „Bravo“ im Internet. Deren Ratgeber „Schamhaare“ widmeten die beiden Frankfurter gar eine ganze ihrer halbstündigen Folgen. Die Episode „Vagina“ fiel mit 8 Minuten allerdings recht kurz aus („Konnten wir nicht so viel beitragen“).
Soviel Offenheit hat ihren Preis: Nach der „Hodenpflege“-Folge gab es Stress mit Apple: Der Podcast flog für sechs Wochen raus aus iTunes – obwohl das Thema vergleichsweise ernst von der medizinischen Seite beleuchtet wurde. Denn ernst können Jorgo und Holger auch – zum Beispiel wenn sie am Welt-Aids-Tag den kompletten Beipackzettel eines HIV-Medikaments vorlesen oder schwule Väter zu ihren Familienerfahrungen interviewen. Aber bevor es zu ernst wird, fabulieren die beiden schon darüber, wie eine FKK-Sesamstraßen-Folge mit einer nackten Tiffy aussehen könnte. Bernie und Ert gefällt das.
Anhören: http://www.poese-puben.de
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